Ein wichtiges Thema in der Sexualität ist der Orgasmus. Dabei gibt es häufig Missverständnisse, da die Körper der beiden Geschlechter unterschiedlich funktionieren. Nicht nur die erogenen Zonen sind verschieden, sondern auch die Art des Orgasmus, der Erregung und des Ejakulats bzw. des Ejakulierens. 

Frauen und Männer kommen beide beim Sex zum Orgasmus, aber nur Männer können dabei auch abspritzen, oder? Eigentlich falsch. Denn Frauen können das auch, aber meist unbemerkt. Hier funktioniert ein Orgasmus sowohl mit als auch ohne das Ausstoßen eines Ejakulats, bzw. einer Flüssigkeit aus den Skene Drüsen (der weiblichen Prostata). Die Hintergründe der weiblichen Ejakulation, Funktion des weiblichen Körpers und des Squirting erklären wir dir hier. 

Was ist der Unterschied zwischen der weiblichen Ejakulation und einer Fontäne beim Squirting?

Diese Frage beschäftigt die Erotik-Community immer wieder, denn es kommt hier häufig zu Verwechslungen. Genaugenommen handelt es sich bei der weiblichen Ejakulation und dem Squirten um zwei verschiedene Vorgänge und unterschiedliche Körperflüssigkeiten. Trotzdem werden meist beide als weibliche Ejakulation bezeichnet. Und so unterscheiden sie sich: 

  • Die weibliche Ejakulation entsteht bei der Stimulierung der Vagina und Klitoris und wird beim Orgasmus stoßweise abgegeben. Diese Flüssigkeit wird von der Skene-Drüse (Paraurethraldrüse) produziert.   

Die Flüssigkeitsfontänen, die beim Squiriting entstehen können, stammen jedoch mehr oder weniger aus der Harnröhre. Diese ebenfalls als weibliche Ejakulation bezeichnete Flüssigkeit setzt sich allerdings vorwiegend aus Wasser sowie Harnstoff, Harnsäure, Enzymen und weiteren Komponenten zusammen. Ob du beim Squirten tatsächlich eine Fontäne erreichst wie es in den Pornos dargestellt wird, hängt davon ab, wie stark die Muskelkontraktion beim Orgasmus ist.  

Was ist die weibliche Ejakulation?

Gehen wir jetzt ein wenig mehr ins Detail. Auch wenn zwei verschiedene Flüssigkeiten als weibliche Ejakulation bezeichnet werden, stammt das tatsächliche weibliche Ejakulat aus der Vagina.  

Diese weibliche Ejakulation kommt von der Erregung beim Vorspiel und macht die Vagina feucht genug für den nachfolgenden Geschlechtsverkehr. Das ist optisch weniger spektakulär als ein Samenerguss beim Mann, denn eine Frau sondert bei der weiblichen Ejakulation meist nur rund 1 ml Flüssigkeit ab.  

Diese Reaktion kann der Mann bei der Frau erreichen, wenn er es schafft, das sexuelle Verlangen zu steigern, beispielsweise durch Berührungen oder Dirty Talk.  

Die Flüssigkeit kommt aus den sogenannten Skene-Drüsen, die auch als „weibliche Prostata” bezeichnet werden. Die Besonderheit dieser Drüsen ist, dass sie entlang der Harnröhre liegen, also ganz in der Nähe der Vaginalöffnung und der Klitoris. 

Wird die weibliche Ejakulation bei einem Orgasmus ausgelöst?

Nein, die weibliche Ejakulation hat nichts mit einem weiblichen Orgasmus beim Sex zu tun. Es handelt sich nur um eine ganz natürliche Reaktion des Körpers, die durch eine starke Stimulation des G-Punkts oder der Klitoris ausgelöst wird. Dabei wird nebenbei auch die Harnröhre unter der Blase stimuliert. Hier liegen beispielsweise auch die erogenen Zonen, die für den Prostata-Orgasmus bei Männern wichtig sind. Übrigens: Wenn dir schwindlig wird und du dich müde fühlst, liegt es daran, dass dein Körper viel Energie verbraucht hat.  

Wie kann man eine weibliche Ejakulation auslösen?

Genaugenommen müsstest du dich fragen, wie du squirten kannst, denn die „richtige“ weibliche Ejakulation wird durch die Stimulation ausgelöst. Beim Squirting ist die Kontrolle über die Ejakulation einfacher als beim Orgasmus. Eine Frau kann also gleichzeitig squirten und ejakulieren. Wenn du es ausprobieren möchtest, haben wir 6 Tipps für dich: 

1. Entspann dich

Versuche, nicht zu stark an das Squirten zu denken, sondern genieße die Intimität mit deinem Partner. Du kannst dir natürlich auch selbst zur Entspannung verhelfen, indem du zu deinen Lieblingsfantasien masturbierst. Wenn ihr zu zweit seid, kannst du beispielsweise mit einer erotischen Massage beginnen. Die Stimulation der erogenen Zone  sollte jedenfalls sowohl alleine als auch zu zweit einbezogen werden.  Sprich mit dem Partner darüber, was dir gefällt.  

2. Lass dich fallen

Nach der Entspannung steht das sich-fallen-lassen. Das ist nicht immer leicht, aber nur wenn du dich auf dich selbst und deine Bedürfnisse konzentrierst, kann es mit dem Squirting klappen. Eine entspannte und intime Atmosphäre sind für den ersten Versuch dieser Art der weiblichen Ejakulation ideal. Nicht empfehlenswert sind solche Experimente an einem freien Strand oder im Swingerclub

3. Üben, üben, üben

Leider gibt es für das Squirten kein Geheimrezept. Stattdessen gilt das Motto: Übung macht den Meister. Und das dürfte beim Sex ja nicht schwer sein – stimuliere alleine oder zu zweit deine erogenen Zonen, finde deinen G- Punkt und teste verschiedene neue Sex-Praktiken für mehr Lustgewinne. Integriere Sex-Spiele, teste neue Sexstellungen und genieße alles, was Spaß macht. 

4. Ein Sextoy hinzufügen 

Nicht jeder mag beim Sex die Unterstützung von Spielzeug, gerade wenn ihr es spontan irgendwo treiben wollt, habt ihr keinen Koffer mit entsprechenden Utensilien dabei. Doch in den eigenen vier Wänden und in entspannter Atmosphäre kann das Sextoy griffbereit sein und dazu eingesetzt werden, das Verlangen zu steigern. Dabei kommt der Mann aber nicht zu kurz, denn es gibt ausreichende Spielzeug, das ihr beide nutzen könnt – oder jeder setzt ein individuelles Lieblingstoy ein. Alles, was dabei hilft, den G-Punkt zu stimulieren und die erogenen Zonen mit einzubeziehen, ist jedoch ideal, um die weibliche Ejakulation zu fördern. 

5. Doggy Style pur

Der ultimative Stellungs-Tipp für die weibliche Ejakulation ist der Doggy Style. Zudem kannst du die Harnröhre stimulieren, um die weibliche Ejakulation zu steigern, wenn du einen Analplug (mit oder ohne Vibration) benutzt. 

6. Sich wohlfühlen

Es kann ein Problem sein, dass du dich als Frau (oder auch als Partner) beim Squirten unwohl fühlst, wegen der zu erwartenden Flüssigkeit bei der weiblichen Ejakulation. Das ist aber auch nichts anderes, als wenn der Mann abspritzt, daher braucht ihr euch dafür nicht  zu schämen. Wenn es unangenehm ist, dann legt ein Handtuch unter, benutzt alte Bettwäsche oder treibt es einfach unter der Dusche. Wählt eine Variante, bei der ihr euch wohlfühlt und Spaß habt! 

Wie kann ich die weibliche Ejakulation am besten üben?

Eine wichtige Voraussetzung dafür ist, dass du deinen Körper besser kennenlernst. Worauf reagiert er, welche Stimulation und an welcher Stelle empfindest du als besonders lustvoll? Mach dich auf die Suche nach den erogenen Stellen und massiere Klitoris, Vagina und G-Punkt, bis du den Dreh raus hast.  

Binde den Partner dann mit ein und erkläre ihm offen, was für dich am besten funktioniert, damit er es entsprechend beim gemeinsamen Liebesspiel einbauen und die weibliche Ejakulation fördern kann. Dein Partner kann dich außerdem noch zusätzlich erregen, wenn er beispielsweise Dirty Talk mit einbindet, um dich auf Touren zu bringen.  

Weitere Tipps zur weiblichen Ejakulation hält die Wyylde-Community für dich bereit

Wenn du weitere Tipps und Anregungen brauchst oder deine Erfahrungen weitergeben willst, dann findest du bei den Wyylde-Mitgliedern stets ein offenes Ohr. Bei den Themen sind alle sehr offen – weibliche Ejakulation bzw. ejakulieren bei Mann und Frau, erogene Zonen, Sexstellungen … Hier kannst du dich ganz ohne Scham oder Tabu über alle Aspekte der Sexualität mit Gleichgesinnten austauschen. Ob du Rat und Hilfe brauchst, einfach chatten oder dich zu einem Sex-Date verabreden willst: hier bist du immer richtig! 

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