Candaulismus ist ein Sex-Trend, der im 8. Jahrhundert v. Chr. entstanden ist und häufig mit ähnlichen Praktiken wie Fetisch, Cuckold-Treffen, Voyeurismus, Swingen, BDSM-Kontakten oder Exhibitionismus verwechselt wird. Eine mögliche Cuckold Übersetzung wäre der veraltete deutsche Begriff „Hahnrei“ der bedeutet, dass der Mann durch das Fremdgehen der Gattin gedemütigt wird. Hier erfährst du alles über die Hintergründe und Abläufe sowie über die Entstehung, Bedeutung und Parallelen zu den anderen Praktiken. Vielleicht ist Candaulismus auch etwas für dich?
Candaulismus – was dieser Sex-Trend bedeutet
Der Hauptpunkt beim Candaulismus ist der, dass ein Partner (in der Regel der Mann) Freude dabei empfindet, seinem Partner / seiner Frau dabei zuzuschauen, wie sie Sex mit Fremden hat. Und sie darüber hinaus auch noch ausdrücklich dazu auffordert, sexuelle Aktivitäten mit Dritten auszuleben.
Diese Spielart ist bei Paaren beliebt, bei denen der Mann seine Frau aus lauter Stolz gerne mit Fremden teilen möchte oder ihr gerne großes sexuelles Vergnügen bereiten möchte. Antrieb dahinter ist bei dem letzten Punkt meist der, dass er sich selbst unzulänglich fühlt, oder vielleicht tatsächlich selbst keinen Sex mehr haben kann und dafür sorgen möchte, dass seine Frau auf ihre Kosten kommt.
In welcher Art und Weise jedes Pärchen den Trend auslebt, ist also ganz individuell – sowohl von den Hintergründen als auch von der Ausführung.
Geschichte und Ursprünge des Candaulismus
Angefangen hat alles mit König Kandaules aus Lydien, der im 8. Jahrundert v. Chr. in Lydien regierte. Der gute Mann war so stolz auf die Schönheit seiner Frau Nyssia war, dass er sie seinem Freund und Leibwächter Gyges zeigte. Ohne dass Nyssia etwas davon wusste! Das heißt, er überredete ihn, seine Frau nackt zu betrachten.
Der Begriff Candaulismus wird daher heute immer dann verwendet, wenn jemand sexuell dabei erregt wird, wenn er/sie den eigenen Partner oder die eigene Partnerin einem Dritten zeigt oder der Partner mit einer anderen Person Sex hat. Dabei ist es nicht einmal notwendig für die Erregung, selbst dabei anwesend zu sein, manchmal genügt schon die Vorstellung davon, dass jemand mit dem Partner Sex hat, um selbst in Wallung zu geraten. Bei dieser Sex-Spielart spielen auch Elemente des Voyeurismus und Exhibitionismus eine Rolle. Ähnlich, aber nicht dasselbe sind Praktiken oder Begriffe wie Cuckold oder Wifesharing.
Was unterscheidet Candaulismus von anderen Fetischen?
Nachdem wir mehr über die Ursprünge und die Definition des Candaulismus erfahren haben, ist es auch wichtig, diese Praxis von anderen Begriffen und Aktivitäten zu unterscheiden, die oft fälschlicherweise damit gleichgesetzt werden. Wenn du diese Unterschiede verstehst, kannst du die Besonderheit des Candaulismus besser erfassen.
Unterschied: Candaulismus und Cuckolding
Candaulismus beinhaltet das Zuschauen, wenn der Partner Sex mit anderen hat oder von anderen betrachtet wird und insofern sowohl Voyeurismus als auch Exhibitionismus. Diese Elemente gibt es zwar auch beim Cuckolding, aber Cuckolding in Deutschland etwas anderes.
Die vereinfachten Unterschiede sehen so aus:
- Beim Candaulismus hat der Zuschauer große Freude und sexuelles Vergnügen, wenn er dabei zuschaut oder den Partner sogar dazu ermutigt, Sex mit anderen zu haben. Alleine das Zuschauen bringt ihm bereits den erotischen Kick und dient insofern seiner eigenen Freude. Dabei kann sich das Ganze außerdem auch alleine in seiner eigenen Vorstellung abspielen.
- Beim Cuckolding beobachtet der sogenannte „Cuckold“, wie ein anderer Mann (der „Bull“) es der eigenen Frau ordentlich besorgt. Manchmal darf der Cuckold auch selbst mitmachen. Besonders bei BDSM-Praktiken dient das noch dazu, den Cuckold zu demütigen oder zu erniedrigen. Ihm wird gezeigt, dass der „Bull“ mehr auf dem Kasten hat und der Partnerin viel mehr Vergnügen bereiten kann. Weil die Situation komplexer ist, sind hier aber eindeutige Absprachen erforderlich, damit alle Beteiligten ihre Freude an dem Sexspielchen haben!
Wie du siehst, ist beim Cuckolding die emotionale Komponenten viel stärker und kann auch mehr mit Eifersucht und Erniedrigung zu tun haben, während der Candaulismus vom Stolz auf den Partner geprägt ist. Natürlich kannst du nicht einfach deinen Partner einem anderen vorführen und den beiden dann beim Sex zuschauen, ohne dass hier ebenfalls klare Absprachen getroffen werden. Vor allem solltest du generell auf Safer Sex achten.
Unterschied: Candaulismus und Voyeurismus
Du könntest jetzt auf die Idee kommen, dass es beim Candaulismus hauptsächlich um Voyeurismus und zuschauen geht, aber das ist nicht der Fall, denn Voyeurismus bezieht sich auf etwas anderes. Wir erklären dir den Unterschied:
Beim Candaulismus geht es speziell darum, dass ein Partner dabei zuschaut, wie seine Partnerin mit einem anderen Mann Sex hat. Dieses Zuschauen erregt ihn und macht ihn gleichzeitig stolz darauf, dass auch andere Männer seine Frau geil finden.
Ein Voyeur oder Spanner schaut ebenfalls gerne anderen beim Sex zu, allerdings nicht dem eigenen Partner, sondern fremden Menschen, also Paaren, die keine Ahnung haben, dass sie beobachtet werden. Diese Voyeure ziehen sich beispielsweise selbst auch aus und masturbieren beim Zuschauen, weil es sie anmacht, die sexuellen Handlungen der Fremden zu verfolgen. Dies geschieht aber alles ohne das Wissen der Beobachteten.
Beim Voyeurismus gibt es allerdings auch Personen, die sich gerne beim Sex zuschauen lassen, beispielsweise im Swingerclub. In dem Fall sind sich alle Beteiligten zwar trotzdem unter Umständen völlig fremd (falls sie sich nicht schon ein paarmal in dem Etablissement gesehen haben), aber sie sind alle mit dem Ablauf einverstanden. Das bedeutet, dass diejenigen, die Sex haben, nicht nur wissen, dass jemand zuschaut, sondern das auch genießen.
Candaulismus, Exhibitionismus und Swingerclubs
Wenn wir schon vom Swingerclub sprechen, oder davon dass sich die Spanner oder Voyeure beim Zuschauen selbst ausziehen, können wir noch die Parallelen zum Exhibitionismus anschauen.
Beim Swingen tauschen Pärchen ihre Partner für einen neuen erotischen Kontakt. Es macht Spaß, wenn man mit einem neuen Partner Sex hat und es ist aufregend seine Freundin dabei zu beobachten. Ein Candaulist will nicht, dass seine Frau sich um andere kümmert. Also gibt es keinen Austausch zwischen den zwei Männern. Der zweite Partner kümmert sich um die Frau des ersten Partners, zur Freude aller.
Exhibitionisten zeigen sich gerne nackt vor Menschen, die allerdings nicht damit einverstanden ist. Wer sich gerne anderen nackt präsentieren möchte, ist also in einem Swingerclub gut aufgehoben, denn hier sind alle damit einverstanden, nackt gesehen zu werden oder andere nackt zu sehen. Hier hat der Exhibitionist ein großes Publikum, das stimulierend auf ihn wirkt, während die Voyeure, die ihm dabei zuschauen, ebenfalls auf ihre Kosten kommen. Hier treffen also zwei Gruppen aufeinander, die sich gegenseitig sexuell viel bieten können.
Der Candaulist zeigt sich weder selbst nackt noch will er Fremden beim Sex zuschauen, er will nur seine Frau zeigen und damit seine eigene Lust befriedigen. Dazu muss er auch kein großes Publikum haben, es genügt bereits, wenn ein oder zwei andere Männer völlig von der Frau begeistert sind und sie dann vor den Augen des Candaulisten befriedigen.
Candaulismus unterscheidet sich daher von Cuckold-Treffen, Voyeurismus, Swingen oder Exhibitionismus.
Welche Vorteile hat Candaulismus
Diese Praktik ist für eifersüchtige Partner nicht geeignet, hat aber auch nichts mit Untreue zu tun, sondern wird gemeinsam genau abgesprochen. Daher ist es eine ideale Spielart für alle, die etwas Neues ausprobieren wollen. Insofern kann Candaulismus dein Sexualleben verbessern. Die Angst, dass Candaulismus deine Beziehung zerstören könnte, brauchst du nicht zu haben, wenn du ganz offen vorab über deine Wünsche und Bedürfnisse sprichst.
Viele genießen es einfach, dem Partner beim Sex zuzuschauen, obwohl sie immer noch viel Spaß beim klassischen Sex zu zweit haben. Sie sehen das gelegentliche candaulistische Erotik-Treffen als Mittel an, die Beziehung hin und wieder ein wenig aufzupeppen.
Candaulismus erlaubt dir, deine Fantasie auszuleben und einmal etwas anderes auszuprobieren. Trotzdem ist dein Partner mit dabei und kann nicht nur auf dich aufpassen, sondern weiß auch genau, was du beim Sex mit einem Dritten getan hast. So können Eifersüchteleien oder Ungewissheiten ausgeschlossen werden. Es handelt sich dann auch nicht um Untreue, sondern ein abgesprochenes „Sexperiment“.
Wie du beim Candaulismus den ersten Schritt wagst
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