BDSM steht als Abkürzung für „Bondage & Discipline“, „Dominance & Submission“ und „Sadism & Masochism“. Dieser Bereich ist außerordentlich breit gefächert und erlaubt viele erotische Spielarten, darunter auch Fetische und Rollenspiele.  

Besonders bekannt ist beispielsweise Bondage, doch es gibt noch viele weitere Praktiken wie Pet Play oder Munch Play, die für Erregung sorgen. Wir erklären dir, worum es geht, was die Klassiker sind und welche Top 5 BDSM Praktiken du unbedingt ausprobieren musst!  

Wichtig bei allen BDSM-Praktiken: Respektiere die Grenzen des oder der anderen mitwirkenden Personen und betreibe vorab eine sorgfältige Recherche über die exakte Durchführung. Durch die sichere Anwendung der Komponenten können Verletzungsrisiken reduziert werden. 

Woher kommen die BDSM-Praktiken?

Die Praktiken haben sich im Lauf der Zeit entwickelt und lassen sich nicht einem einzigen Erfinder zuordnen. Allerdings können wir die Begriffe Sadismus und Masochismus auf die Lebenszeit der Schriftsteller Marquis de Sade und Leopold Ritter von Sacher-Masoch  zurückverfolgen, die diese Begriffe und Spielarten in ihren Werken einsetzten.  

Sadismus nach Marquise de Sade 

Der Marquise de Sade (1740 – 1814) bzw. Donatien Alphonse François, Comte de Sade, wie er wirklich hieß, hat seine gewaltpornographischen Romane verfasst, während er jahrzehntelang in Gefängnissen und sogar Irrenanstalten untergebracht war. Nach ihm wurde später von einem deutschen Psychiater der Begriff „Sadismus“ geprägt. Heutige BDSM-Praktiken dienen jedoch eher dem allgemeinen Lustgewinn aller Beteiligten und sollen nicht brutal und pervers sein. 

Masochismus nach Leopold Ritter von Sacher-Masoch  

Der österreichische Schriftsteller Sacher-Masoch (1836 – 1895) verfasste mehrere ganz unterschiedliche Werke und untersuchte in seinen Liebesgeschichten auf ästhetische Art und Weise die Unterwerfung des Partners. Seine Protagonisten empfinden die Liebe eher schmerzhaft und unglücklich und so stellt er auch die Beziehungen zwischen Mann und Frau dar. Nach ihm wurde der Begriff „Masochismus“ geprägt, der heute ebenfalls in den BDSM-Praktiken zum Einsatz kommt.  

Worum geht es bei den BDSM-Praktiken?

Die vielen Elemente, die heute in den BDSM-Praktiken vereint sind, so wie kunstvolles Fesseln, Disziplinieren, Dominieren, Unterwerfen und sadistische bzw. masochistische Spielarten haben sich im Laufe der Zeit langsam entwickelt. Auch das Equipment, das dazu verwendet wird, ist mittlerweile äußerst vielseitig und sorgt für Abwechslung in der BDSM-Szene. 

Zu den BDSM-Praktiken gehören verschiedene Spielarten wie Bondage Praktiken, Sadomaso Praktiken, Trampling Sex oder Sklavenstellungen, um nur einige der BDSM-Spielarten zu nennen. 

Bei den BDSM Methoden geht es nicht nur darum, dem Partner bzw. den beteiligten Personen Schmerzen zuzufügen und diese zu foltern. Stattdessen geht es um den lustvollen Schmerz am Körper, gepaart mit psychologischen Komponenten wie beispielsweise Erniedrigung. Aber es erfordert eine sorgfältige Absprache aller BDSM-Praktiken um einen sicheren Rahmen zu schaffen, mit dem alle Beteiligten einverstanden sind. So können die Grenzen jedes Partners festgelegt und respektiert werden.  

Was gehört zu den klassischen BDSM-Praktiken?

Je nachdem, welche Spielarten du bevorzugst oder schon häufiger praktiziert hast, gehören andere BDSM-Praktiken zu deinen Klassikern. Besonders bekannt sind jedoch vor allem Spanking oder Fesselspiele. Hierzu kannst du dich auch in eine Fantasiesituation versetzen und eine andere Person oder Rolle spielen. 

Zu den gängigen BDSM-Praktiken zählen vor allem Folgende: 

  • Bondage – Sorgfältige Fesselungen mit Seilen oder Handschellen, manchmal auch das totale Umwickeln des Körpers mit Klarsichtfolie. Die Gefesselten fühlen sich dabei ausgeliefert, was sie lustvoll genießen. 
  • Crossdressing – Männer in Frauenkleidung und umgekehrt ist hier das Motto, um die Erregung zu steigern. Diese BDSM-Praktik kann auch in Rollenspiele eingebunden werden, was eine der weiteren beliebten BDSM-Praktiken darstellt. 
  • Folter – für den Bereich der Folter gibt es besonders viele BDSM-Praktiken, bei der es um schmerzhafte Stimulation oder Bestrafung geht. Besonders bekannt ist die Cock and Ball Torture (CBT), bei der das beste Stück des Mannes durch Quetschen, Klammern, Gewichte, Abbinden oder Schläge stimuliert wird. Bei Frauen lässt sich diese Folter an den Brüsten durchführen. Die Durchführung erfordert viel Sorgfalt, um schwere Verletzungen zu vermeiden. 
  • Sensorische Deprivation – hinter dieser BDSM-Praktik steckt der völlige Sinnesentzug, indem mit Knebeln, Augenbinden, Ohrstöpseln oder auch Gasmasken die fünf Sinne ausgeschaltet werden. Für die Betroffenen gilt diese „Isolation“ als reizvoll und sorgt für Erregung.  
  • Spanking – hier wird nicht nur der Hintern versohlt, sondern es dürfen auch andere erogene Zonen sanft geschlagen werden, was manche Praktizierenden äußerst erregend empfinden. 

Entdecke 5 weniger bekannte BDSM-Praktiken, die du ausprobieren kannst

Wenn du die Klassiker der BDSM-Praktiken schon länger selbst anwendest, wird es Zeit, dass du neue BDSM Ideen sammelst. Wir haben dir 5 BDSM Beispiele ausgewählt, die du gleich heute noch selbst ausprobieren kannst: 

Petplay: Das Spiel mit Dominanz und Unterwerfung als Lustbringer

Diese faszinierende Praktik des Pet Play dreht sich um einen einvernehmlichen Machttausch zwischen zwei Erwachsenen, die erotische Kontakte und aufregende Erfahrungen suchen.  

In einer solchen Session schlüpft eine Person in die Rolle eines Tieres und wird oft an einer Leine gehalten. Hierbei kommen Befehle nicht in Worten, sondern durch Gesten und Stimmungen zum Ausdruck. Du hast die Freiheit zu entscheiden, welche Tiere und Accessoires du verwenden möchtest – deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt! 

Sex ist dabei nicht zwingend erforderlich, ebenso wenig wie Demütigung oder Schmerzen – das Ziel ist es, Verletzungen zu vermeiden. Vielmehr handelt es sich um ein zärtliches Spiel, das mit oder ohne Geschlechtsverkehr stattfinden kann und darauf abzielt, dein sexuelles Verlangen zu wecken. Welche Tiere und Accessoires du wählst, bleibt ganz deiner Fantasie überlassen! 

Das Wichtigste? Das Einverständnis aller Beteiligten und das Einhalten vereinbarter Grenzen steht an oberster Stelle. Die sexuellen Stellungen, die Disziplin, die Rollen und die erfüllten Fantasien – sei es Spanking oder andere Formen der Dominanz – all das hängt einzig von deinem Willen und der Kreativität deiner Partner ab. Und glaub uns, an Ideen wird es dir sicher nicht mangeln! Lass dich von der Vielfalt inspirieren und entdecke neue Dimensionen des Spiels! 

Englische Erziehung: Eine BDSM-Technik voller Dominanz und Untergebenheit 

Die englische Erziehung ist eine faszinierende Lebensdisziplin, die ein Dominus oder eine Domina ihrem Untergebenen vermittelt. Was diese BDSM-Praktiken so besonders macht, ist die aufregende Mischung aus mehr oder weniger harten Strafen – wenn die Befehle nicht perfekt ausgeführt werden – und erotischen Momenten, die das Spiel intensivieren. Doch ohne ein tiefes Vertrauensverhältnis zwischen den Partnern kann diese Form der Erziehung nicht funktionieren und birgt sogar Risiken. 

Hier bedeutet Fügsamkeit völlige Hingabe. Das Ziel ist es, ein Gleichgewicht zu schaffen, das durch einen Wechsel zwischen Momenten physischer und psychischer Intensität, Demütigungen und Belohnungen sowie Lust oder sogar Ekstase erreicht wird. Die Bestrafungen sind notwendig, um die Regeln zu verinnerlichen, während Sex zu einem reinen Genuss wird, der als Belohnung für gutes Benehmen dient. 

Die englische Erziehung kann sowohl in festgelegten Sitzungen als auch im Alltag praktiziert werden und wird durch einen Vertrag geregelt. Wie bei jeder BDSM-Praktik gilt: Sobald das Safeword ausgesprochen wird – ein Wort, das vorab vereinbart wurde – hören die Bestrafungen und das dominante Verhalten sofort auf. So können sich alle Partner sicher fühlen und Verletzungen bleiben aus. Tauche ein in diese spannende Welt der Machtspiele und entdecke die vielfältigen Facetten der englischen Erziehung! 

Der Munch – gehört strenggenommen nicht zu den BDSM-Praktiken

Der Begriff „Munch“ mag auf den ersten Blick nichts mit BDSM zu tun haben, doch er eröffnet dir eine spannende Möglichkeit, in die Welt der BDSM-Praktiken einzutauchen. Bei einem Munch handelt es sich um eine öffentliche Veranstaltung, bei der alle Beteiligten einverstanden sind und sich in entspannter Atmosphäre treffen. Es ist kein libertäres Bondage- oder sadomasochistisches Event im Swingerclub und kein primäres Erotik-Treffen, sondern vielmehr ein Ort des Austauschs. 

Hier kannst du dich mit Gleichgesinnten über BDSM-Praktiken unterhalten und diskutieren. Das Ziel ist es, Menschen zusammenzubringen, die sich als Dominante oder Untergebene verstehen, und ihnen zu helfen, sich in die lokale BDSM-Szene zu integrieren. Hier kannst du interessante und wichtige BDSM-Kontakte knüpfen. Und falls die Stimmung überkocht, kann es durchaus passieren, dass aus dem Munch ein Munch Play wird, also eine öffentliche BDSM-Party! 

Switchen: Die Kunst, eine Doppelrolle zu spielen

Switchen ist ein besonderer Begriff im Sadomasochismus, bei der die Partner abwechselnd bei den BDSM-Praktiken einmal die dominanten und einmal die unterwürfige Rolle spielen. So kommt jeder einmal zum Zug und am Ende hast du das doppelte Vergnügen. Es gibt sogar Switch-Abende in der Szene, also Sessions, bei denen sich Menschen für einen Moment der puren Erregung in der BDSM-Praxis zusammenfinden.  

Subspace: Ein Trancezustand, der mit BDSM-Praktiken verbunden ist 

Dieser Trancezustand ist eine der BDSM-Praktiken für Fortgeschrittene, bei dem einiges zu beachten ist. Zunächst einmal wird dieser Zustand dadurch erreicht, dass der Schmerz des Untergebenen fein dosiert und langsam gesteigert wird. Bei dieser Methode ist es unbedingt notwendig, dass ihr euch gegenseitig voll vertraut und auch mit dem Ablauf einverstanden seid. Die Schmerzen werden bei dieser BDSM-Praktik bei jeder Session gesteigert, um den Körper daran zu gewöhnen. 

Lust auf BDSM in vielen Farben und Facetten? Entdecke weitere bekannte BDSM-Praktiken

Hier sind ein paar weitere Anregungen und Tipps für BDSM-Praktiken, die du vielleicht noch nicht kennst, aber gerne einmal ausprobieren möchtest: 

  • Facesitting ist eine Form des dominanten Sitzens auf dem Gesicht des Partners, oft begleitet von oraler Stimulation, ob Cunnilingus oder Anilingus. 
  • Emetophilie oder „römische Dusche“ ist eine Nischenaktivität, bei der einer der Teilnehmer sich auf den anderen erbricht oder absichtlich mit Erbrochenem bedeckt wird. 
  • Beim Begriff Flagellantismus peitscht ein Partner den anderen aus. Dieser Fetisch ist eine gängige Praktik in dominanten BDSM-Beziehungen, und oft auf soft ausgeführt wird, um Verletzungen zu vermeiden. 
  • Gynarchie ist eine Form der Verehrung und Unterwerfung, bei der Männer Frauen als überlegen ansehen und sich selbst als untergeordnete Wesen oder Objekte betrachten. Dies spielt auch beim Fetisch des Candaulismus eine Rolle. 
  • Bondage/Shibari ist eine japanische Kunstform, bei der ein Partner mithilfe von Seilen auf sorgfältige Art und Weise gefesselt oder im Raum aufgehängt wird, was eine einzigartige Ästhetik und ein einzigartiges Gefühl bieten. 
  • Bei der erotischen Atemkontrolle wird die Sauerstoffzufuhr reduziert, um das Vergnügen zu steigern. Diese Praxis ist gefährlich und erfordert große Vorsicht! 
  • Bei der Elektrostimulation werden Geräte verwendet, um verschiedene erogene Zonen mit elektrischer Stimulation zu reizen und ein intensives Gefühl zu erzeugen. 
  • Die Harnröhrenstimulation verwendet viele Gegenstände, die zur Lust und Erregung sorgfältig in die Harnröhre eingeführt werden.  
  • Füttern oder „Feeding“ ist eine Form der Dominanz, bei der der dominante Partner den Unterworfenen auf besondere Art und Weise füttert, damit dieser an Gewicht zunimmt. 
  • Der Fetisch “Cock and Ball Torture”, also eine Folter der männlichen Genitalien, umfasst verschiedene Methoden, um den männlichen Genitalien Schmerzen oder Druck zuzufügen, je nachdem, wie stark der Schmerz sein soll. 
  • Die „Ass-to-mouth„-Praktik, die oft als ATM bezeichnet wird, ist eine Handlung, bei der auf eine anale Stimulation unmittelbar eine Form der oralen Stimulation folgt. 
  • Besonders beliebt bei Fußfetischisten ist Trampling Sex, bei dem eine Person auf den Körper der anderen tritt, sei es barfuß oder mit Absätzen. 
  • Beim Fetisch des Donkey Punch wird während einer analen Interaktion ein Schlag auf den Hinterkopf des Partners ausgeführt, um das Gefühl zu intensivieren. 

Neugierig auf noch mehr BDSM-Praktiken?

Bist du nach dem Lesen des Artikels neugierig auf weitere BDSM-Praktiken? Dann werde Mitglied unserer Wyylde-Community und tausche dich mit Gleichgesinnten zum Thema aus. Registriere dich am besten heute noch und finde interessierte BDSM-Partner oder verabrede dich mit anderen Mitgliedern zu einem BDSM-Treffen in deiner Nähe. Auch zu anderen Sexthemen können dir die Mitglieder der Wyylde Community jederzeit Auskunft geben oder Fragen beantworten. 

Hat Ihnen dieser Artikel gefallen? Wir lieben es, zu teilen 😏 😏